Energiepolitik

Der liberale Kreisvorsitzende Christian Döbel ist irritiert über die derzeitige Diskussion, ob Windräder auch zukünftig im Wald aufgestellt werden dürfen. Für ihn ist es per se überhaupt kein Widerspruch, unsere Wälder zu schützen und gleichzeitig Energien, die dort zur Verfügung gestellt werden, für uns zu nutzen. "Für mich sind die Wälder ein sehr kostbares Gut, das nicht weiter fahrlässig gefährdet werden darf. Gleichzeitig bekennen wir uns aber zur Energiewende und können es uns gar nicht erlauben, den Wald hier völlig außen vor zu lassen", so der Professor für Automatisierungs- und Regelungstechnik, der selbst viel Zeit im Thüringer Wald verbringt.
Die Lösung liegt für den promovierten Ingenieur in technischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die beide Ziele unter einen Hut bringen. "Trennen wir uns gedanklich von einem 70 Meter großen Turm mit riesigen Flügeln und einer großen, gerodeten Fläche rundherum, sondern starten wir einen Wettbewerb um die besten Ideen, Waldenergie - also auch Biomasse - so für uns zu nutzen, dass der Wald keinen Schaden dabei nimmt", fordert der 38-Jährige, der gern überparteiliche und durchaus kontroverse Diskussionsrunden im Kreis Gotha über brisante Themen organisiert und bereits mehrere Forschungsprojekte leitete.
Konkret sollte es für Döbel in einem landesweiten Forschungscluster, das das Thüringer Umweltministerium initiieren könnte, möglich sein, Energietechniker sowie Naturwissenschaftlicher und etwa Förster an einen Tisch zu bekommen. "Da das Problem ja weltweit besteht, könnte eine gute technologische Lösung am Ende des Tages sogar ein Exportschlager für die Thüringer Wirtschaft sein", erwartet der dreifache Familienvater aus Waltershausen. "Wichtig ist mir dabei auch die Verzahnung mit anderen Initiativen, etwa dem weiteren Aufforsten".

08.01.2020 Moritz Bischof