Der Ortsvorsitzende der FDP Waltershausen, Christian Döbel, befürchtet, dass der Bürgermeister Michael Brychcy aus dem holprigen Zusammenschluss mit dem Emsetal nicht allzu viel gelernt hat. "Denn wieder werden die Bürger der Stadt in einer sehr wichtigen und emotionalen Entscheidung übergangen", mahnt Döbel. Hintergrund ist, dass zwischen ihm und dem Bürgermeister von Tabarz seit Monaten Gespräche über einen Zusammenschluss laufen, ohne die Menschen der Stadt wirklich einzubeziehen. Gerade die heikle Schuldenfrage - die Prokopfverschuldung von Tabarz ist mehr als viermal so groß wie die Waltershausens - ist für die Bürger ein wichtiges Thema, das ist fast täglich in den sozialen Medien nachzulesen. Die Synergien im Tourismusbereich könnte man auch ohne Zusammenschluss nutzen, was bisher auch nicht passiert.
"Ich habe das Gefühl, die Politik entfernt sich zusehends von den Menschen und möchte mich dafür einsetzen, dass die Menschen mehr gehört werden, wenn es um ihre Zukunft geht", begründet Döbel unter anderem seine (nicht repräsentative) Online-Abstimmung zu einem zukünftigen Ortsnamen, wenn es zum Zusammenschluss kommt. "Wenn Herr Brychcy die Meinung der Menschen wirklich wichtig ist, sollte er diese auch mal zur Kenntnis nehmen!" In der Abfrage (unter www.cc-online.eu) sprechen sich 40 von 62 Teilnehmern aus allen beteiligten Orten für Waltershausen aus, während 10 für Bad Tabarz-Waltershausen, 8 für Waltershausen-Bad Tabarz und vier für sonstige Vorschläge sind. "Damit ist Waltershausen als Name der Gewinner."