Die Gothaer Liberalen widersprechen der Einschätzung von Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke), dass man gut vorbereitet ins neue Schuljahr starte. 483 neu eingestellte Lehrer, seien angesichts der Versäumnisse der letzten Jahre zu wenig, um dem Fachlehrermangel und den daraus resultierenden Stundenausfällen wirksam zu begegnen, sagte der Kreisvorsitzende Jens Panse. Thüringen ist nach Berlin das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Lehrern über 50 Jahre. "Wenn bei den Einstellungspolitik nicht dringend umgesteuert wird, droht dem Thüringer Schulsystem in den nächsten Jahren der Kollaps", befürchtet Panse.
Entscheidend sei dabei nicht die Frage der Verbeamtung, die nach Überzeugung der Liberalen auch nicht erforderlich ist und die Problematik der Pensionszahlungen nur auf künftige Generationen verlagert. "Wichtiger ist die angemessene Bezahlung der Lehrer im Vergleich zu den anderen Bundesländern und eine zielgerichtete Ausbildung von Fachlehrern", so der FDP-Kreisvorsitzende. Thüringen habe die Ausbildung von Lehrern im Bereich Naturwissenschaften in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Deshalb seien Bewerber in diesen Fächern besonders rar, stellt der studierte Mathematik- und Physiklehrer fest. "Das ist umso problematischer, weil in die Lehrpläne eigentlich mehr Akzente gehören, um auf eine technische Ausbildung vorzubereiten und die Schüler bei der Berufsorientierung zu unterstützen."
"Der Landkreis Gotha hat in den vergangenen Jahren engagiert an einer Verbesserung der baulichen Situation der Schulen gearbeitet bzw. die entsprechenden Weichen gestellt", so Panse. Mindestens genauso wichtig sei aber die personelle Absicherung des Unterrichts. Dafür trage der Freistaat die Verantwortung. Zudem müsse das Bildungsministerium dafür sorgen, dass freie Schulleiterstellen zügig nachbesetzt werden, fordern die Liberalen.