Dr. Christian Döbel, Vorsitzender Waltershausen

Der FDP-Ortsvorsitzende von Waltershausen, Christian Döbel, schließt sich der Forderung des Bundesrats sowie des VDMA-Vertreters Stefan Rinck an, dass mittelständische Unternehmen F&E-Leistungen steuerlich absetzen dürfen. "Neben der projektbezogenen Förderung, etwa durch die Thüringer Aufbaubank im Freistaat, ist die steuerliche Förderung in vielen Industrieländern der Welt der Standard und sogar erfolgreicher", weiß Döbel aus eigener Erfahrung. Speziell für Thüringen, dessen Industrielandschaft deutlich kleinteiliger als der Bundesdurchschnitt ist, reicht allerdings die Forderung von 10 % (Bundesrat) bzw. 15 % (Bündnis 90/ Die Grünen) der Personalkosten aus seiner Sicht bei Weitem nicht aus.
"Ich plädiere für die Absetzbarkeit von 25 % aller förderfähigen F&E-Aufwendungen (bis zu einer Deckelung). Damit können aus meiner Sicht langwierige und damit oft abschreckende Antragsverfahren ersetzt werden und außerdem das Geld sowohl gezielter als auch effizienter eingesetzt werden. Denn in der Projektförderung wird mit zentralisierten Calls gearbeitet, die oft an den Bedürfnissen der hiesigen Unternehmen vorbei gehen", weiß Döbel als Forschungsgruppenleiter aus eigener Erfahrung. Mit seinen Industriekunden aus Thüringen sowie auf durch ihn initiierten Unternehmerstammtischen in Waltershausen wird das Thema regelmäßig diskutiert und Ansätze erarbeitet.
Die Aufstockung der geplanten Bundesmittel sollte nach Ansicht des promovierten Elektrotechnikers gezielt durch das Land Thüringen erfolgen. Aus seiner Sicht ist das Wirtschaftsministerium hier die richtige Adresse. "Durch eine Verbindung mit den Bemühungen rund um die Industrie 4.0 sehe ich hier aus meiner täglichen Erfahrung ein riesiges Potential für unser Bundesland!", ist Döbel sicher, der nebenher den VDI-Arbeitskreis "Life Sciences" mit Sitz in Waltershausen aufbaut. Wichtig ist aus seiner Sicht letztendlich, dass Thüringer Unternehmen mehr weltmarktfähige Produkte auf die Straße bringen.