Zwei verdienstvolle Liberale konnte der FDP-Kreisvorsitzende Jens Panse zusammen mit dem Landvorsitzenden Thomas L. Kemmerich zum Auftakt eines Treffens in der "Forstklause" in Friedrichroda am vergangenen Donnerstag (10. März 2016) ehren. Horst Schütz und Stefan Berlet sind beide seit mehr als 25 Jahren Mitglied bei den Freien Demokraten. Horst Schütz trat 1990 in die FDP ein und war von 1992 bis 93 Bürgermeister der Stadt Friedrichroda. Der Unternehmer Stefan Berlet ist Ortsvorsitzender und für die FDP im Stadtrat aktiv. Er war schon 1983 in die damalige LDPD eingetreten, wurde aber wahrscheinlich wegen der 1990 - übrigens an gleicher Stelle erfolgten - Gründung der FDP in Friedrichroda, mit diesem Eintrittsjahr in der Datei geführt. So erhielten nun beide ihre Ehrenurkunde für die 25-jährige Mitgliedschaft und die Theodor-Heuss-Medaille.
Neben der Erinnerung an die spannenden Wendejahre in der Kurstadt, standen aber aktuelle politische Themen wie die Planungen des Landes zum Bau von Windrädern und die Gebietsreform im Mittelpunkt des Abends. Die Gothaer Liberalen lehnen Windparks im Thüringer Wald ab. Der "Präferenzraumbegriff" in der Ergänzungsstudie sei problematisch, weil er die Begriffe Vorranggebiet und Vorbehaltgebiet verunklare, kritisierte der Friedrichroader Helmut Deubner. "Es sind schon genug Solar- und Windenenergieanlagen vorhanden", so der FDP-Landesvorsitzende Kemmerich. Das Hauptproblem seien die fehlenden Speichermöglichkeiten. Außerdem benötige man ein europäisches Strommarktdesign.
Auch wenn die Liberalen beim Thema "Gebietsreform" keinen Handlungsbedarf für Friedrichroda ausmachten, sei man doch für Gespräche mit den Nachbarn offen, so Ortschef Stefan Berlet. Es müsse gewährleistet bleiben, dass die Bürger auch in der Zukunft für sich Verantwortung übernehmen können. Der Schlüssel liege in der Aufgabenkritik für die Landkreise und Kommunen. Deshalb müsse keine einzige Gebietsstruktur verschoben werden, zeigte sich Kemmerich überzeugt. Die Linken wollten aber wieder Bezirksstrukturen und Einheitsschulen einführen, um besser durchregieren zu können.
"Leistung wird bestraft", stellte Kreistagsmitglied Jürgen Ehrlich mit Blick auf die um 3,5 Mio. Euro gekürzten Schlüsselzuweisungen des Landes für den Kreis Gotha fest. Zudem würden die Kosten für die Flüchtlingsunterbringung nicht wie versprochen vom Land übernommen. Durch den Verkauf der Klinikums-Anteile sei es dennoch gelungen, den Haushalt wieder mit einer relativ niedrigen Kreisumlage von 36,1 Prozent zu verabschieden, lobte der Gothaer FDP-Kreisvorsitzende Jens Panse die Arbeit im Landkreis.