Die Gothaer Liberalen haben die gestrigen Kreistagsentscheidungen zur Schulplanung und zur Gebietsreform begrüßt. "Für den Fortbestand des Landkreises und der kommunalen Strukturen ist es wichtig, dass sich die gewählten politischen Verantwortungsträger im Grundsatz einig sind", erklärte der Kreisvorsitzende Jens Panse. Erleichtert zeigte sich der liberale Kommunalpolitiker über die Ablehnung des Antrages zur Errichtung einer Gemeinschaftsschule in Tonna.
Gemeinschaftsschulen seien nicht das Allheilmittel um höhere Schülerzahlen zu generieren und Schulstandorte zu sichern. Grund- und Regelschulen sowie Gymnasien müssten auch in Zukunft als Schulformen erhalten bleiben. "Wichtig ist ein guter Mix und den gibt es derzeit in der Region, wo bereits zwei Gemeinschaftsschulen in Herbsleben und Aschara existieren", sagt der ehemalige Lehrer aus Dachwig.
Die Entscheidung des Kreistages sei konsequent, denn der Antrag sei ein Alleingang der Schulkonferenz der Regelschule Tonna gewesen und nicht mit den Grundschulen und den Gemeinderäten von Dachwig und Großfahner abgestimmt worden, wie vom Bildungsausschuss gefordert, so Panse, der auch ehrenamtlicher Beigeordneter in Dachwig ist. Die Einrichtung von Grundschulklassen am Standort Tonna hätte die gewachsene Schulstruktur in der Region "Fahner Höhe" gefährdet und letztlich damit auch die intakte Verwaltungsgemeinschaft beeinträchtigt. Die Bürgermeister von Dachwig, Döllstädt, Großfahner und Gierstädt/Kleinfahner hatten sich deshalb auch zuletzt mit einem offenen Brief an den Kreistag gewandt. "Ich bin unserem Kreistagsmitglied Jürgen Ehrlich und dem VG-Chef Stephan Müller sehr dankbar, dass sie sich in der Sache so engagiert haben."
Auch mit Blick auf die anstehende Gebietsreform sei es wichtig, dass im Interesse von Regionen gedacht und gehandelt werde. Deshalb unterstützt der FDP-Kreisvorsitzende die Absicht des Kreistages, einen gemeinsamen Antrag zur Positionierung mit der Botschaft "Erhalt des Landkreises Gotha" zu verabschieden. "Andere Landkreise beneiden uns um unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die soliden Finanzen", sagte Panse. Statt Symbolpolitik zu betreiben, müsse man selbstbewusst und mit klaren Aussagen auftreten.