Der FDP-Kreisverband hat die Zweifel der Ministerpräsidentin beim Thema Pumpspeicherwerk begrüßt. Allerdings sei er nicht sicher, ob diese wirklich einem Erkenntnisprozess oder eher wahltaktischen Überlegungen geschuldet seien, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende Jens Panse. "Bislang standen wir allein an der Seite der Bürger, die sich gegen den Bau des Pumpspeicherkraftwerkes an dem vorgesehenen Standort Schmalwasser ausgesprochen haben", erinnert Panse an die Auseinandersetzungen mit der Jungen Union im Kreis Gotha. Angesichts der Äußerungen der Ministerpräsidentin zur Wirtschaftlichkeitsprüfung des Vorhabens fordert er den CDU-Parteinachwuchs auf, seine vorbehaltlose Zustimmung zu dem Projekt zu überprüfen.
"Wir lehnen das in Planung befindliche Pumpspeicherwerk am Rennsteig einschließlich der vorgesehenen 380 KV Starkstromleitung westlich von Gotha an die überregionale Ost-West Tangente ab", bekräftigt Panse die Position der Liberalen. Im Kommunalwahlprogramm der FDP heißt es weiter: "Sofern der energetische Nachweis für die Energiespeicherung und Energieregelung aus Erneuerbaren Energien im Raum Gotha und Nachbarkreisen im Klimaschutzkonzept erbracht wird, sind sinnvolle Standortalternativen für ein Pumpspeicherwerk oder andere technische Alternativen einschließlich der Anschlüsse an das regionale Thüringer 110 KV Verteilernetzes unter umweltfachlichen Prämissen sowie gewässerökologischen Aspekten und Sicherung der Daseinsvorsorge Trinkwasser zu untersuchen."
Die Errichtung eines Oberbeckens an dem vorgesehenen Standort lehne man aber wegen den damit verbundenen Eingriffen in das Kulturerbe "Rennsteig" und den reichhaltigen Naturhaushalt im Thüringer Wald ab. "Wir bleiben dabei: die Belange von Umwelt, Tourismus und Trinkwasserschutz am Rennsteig haben für uns Vorrang", bekräftigt der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende.