Kreisverbandsarbeit
Dirk Bergner war der Hauptredner des Abends
Dirk Bergner war der Hauptredner des Abends

"Es wird Zeit, dass Thüringen wieder von der Mitte regiert wird", rief der Gothaer Liberale Mike Wündsch den Gästen beim Politischen Aschermittwoch der FDP in Dachwig zu und traf damit den Nerv den anwesenden Kommunalpolitiker aus der Region der Fahner Höhe und dem Landkreis Gotha. Zuvor hatte der Stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Dirk Bergner die Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie der rot-rot-grünen Landesregierung und der Groko-Sondierer analysiert. Angesichts der Vielzahl wurde es ein langer Abend im Dorfgemeinschaftshaus von Dachwig. "In diesem Jahr musste ich nicht überlegen, was ich erzähle, sondern was ich weglasse", sagte der Vorsitzende der Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker.

Der FDP-Kreischef Jens Panse begrüßte zum Auftakt die Gäste. Er verwies auf die rund zwanzigjährige Tradition des politischen Aschermittwochs der Liberalen an der Fahner Höhe und freute sich, dass auch in diesem Jahr Bürgermeister und Gemeinderäte aus verschiedenen Parteien der Einladung in seinen Heimatort gefolgt waren. FDP-Landratskandidat Jens Seeber machte deutlich, wie wichtig ihm der direkte Draht zu den Menschen sei. Als ehrenamtlicher Ortsteilbürgermeister fungiere man als eine Art "Kummerkasten". Er wolle sich besonders für den Erhalt eines lebenswerten ländlichen Raums einsetzen.
Die Schere zwischen den Dörfern und den großen Städten klaffe immer weiter auseinander, die Kommunen würden gegeneinander ausgespielt, monierte Dirk Bergner, der sich auch als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Selbstverwaltung Thüringen e.V. gegen die Gebietsreform eingesetzt hatte. "Wir haben die CDU zum Jagen getragen und einen großen Erfolg erzielt", freute sich Bergner. Allerdings versuche die Landesregierung Sand ins Getriebe zu streuen und die kleinen Gemeinden finanziell auszutrocknen, wie die geplante Änderung der Kommunalordnung belege. "Ziel der Linken ist es, Unfrieden in die Gesellschaft zu tragen."
"Die Grünen als Bettler am Tropf der Windkraftlobby, das Auswärtige Amt als Resterampe für abgesägte Parteivorsitzende, ein pattexbehafteter Justizminister ohne Anstand sowie ein Bildungsminister, der seine Lehramtsabsolventen verschaukelt " - der Hauptredner des Abends teilte kräftig aus, sparte aber auch nicht mit sachlicher politischer Analyse. Der Absturz der Volksparteien sei gefährlich, weil er die Ränder stärke. Der Union gehe es nur noch um den Machterhalt, die SPD sei angesichts der zugesagten Ministerämter eingeknickt. Bergner verteidigte die Entscheidung der FDP, auf eine Regierungsbeteiligung in Berlin zu verzichten. "Nie sollst du soweit sinken, dass man dich zwingt, den Kakao - durch den man dich zog - zu trinken", reimte Bergner und nannte Martin Schulz einen "Wendebart".
"Einen guten Roten erkennt man am Abgang", überreichte der Gastgeber Jens Panse zum Dank einen Rotwein an Dirk Bergner und an den Bürgermeister Volker Aschenbach (SPD). Der hatte den Gästen zum Auftakt den aufwendig sanierten neuen Saal gezeigt, den die Gemeinde mit Unterstützung aus Mitteln der Dorferneuerung als Treffpunkt für die Menschen und das kulturelle Leben der 17 Vereine im Ort geschaffen hat. Dachwig hat eine hervorragende Infrastruktur und möchte diesen Standortvorteil auch weiter bewahren - davon konnten sich die Gäste zum Aschermittwoch überzeugen.