Die Liberalen wollen weiter ihr Profil schärfen. Eine Regierungsbeteiligung soll es nach dem Willen der Gothaer Freidemokraten nur mit Bildungsreformen geben. "Hier muss von der neuen Bundesregierung, aber auch dem Land Thüringen deutlich mehr investiert werden", forderte der Kreisvorsitzende Jens Panse in einer Beratung mit der Parteibasis am Donnerstagabend in Friedrichroda. Ein spürbarer Bürokratieabbau, die Sicherung der Energieversorgung sowie der Erhalt der ostdeutschen Landwirtschaft seien die weiteren Eckpunkte für eine Zustimmung der Thüringer Liberalen zu einem Koalitionsvertrag, machte der Hauptgeschäftsführer der FDP, Tim Wagner, deutlich. Im neuen Bundestag wollen sich die zwei Thüringer Bundestagsabgeordneten auch für die Stärkung des selbstständigen Unternehmertums einsetzen.
In ihrer öffentlichen Kreisvorstandssitzung nahmen die Gothaer Liberalen den Friedrichrodaer Moritz Bischof in die Reihen der FDP auf. Den Gymnasiasten hatte im Wahlkampf besonders das von der FDP vertretene Thema Digitalisierung angesprochen. Die bundeseinheitliche Anerkennung von Bildungsabschlüssen sieht der 17-jährige Schüler, der nach dem Abitur Politikwissenschaften studieren möchte, als weitere wichtige Aufgabe an.
Im internen Teil der Kreisvorstandssitzung hatten die Liberalen zuvor über die im nächsten Jahr anstehenden Landrats- und Bürgermeisterwahlen beraten. Er sei optimistisch, dass die FDP diesmal mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge von Konrad Gießmann gehen werde, sagte der Kreisvorsitzende im Anschluss. Eine Mitgliederversammlung werde voraussichtlich am 11. Januar darüber entscheiden. Seine Unterstützung bekundete der Kreisvorstand für eine Kandidatur des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Christian Döbel zur Bürgermeisterwahl in Waltershausen. "Wenn Christian Döbel gegen dem Amtsinhaber Michael Brychcy antritt, dann ist das konsequent und ein klares Signal an die Wähler für Veränderungsbereitschaft", begrüßte der liberale Kreischef Jens Panse die Idee.
Im Stadtrat von Friedrichroda ist die FDP durch Stefan Berlet vertreten, der sich für Investitionen und den Erhalt des Bahnhofsgebäudes stark macht. Im Moment stehe man vor dem Problem, dass die Fachfirmen fehlten, um vorhandene Gelder zu verbauen. Als "Bad Friedrichroda" werde der Ort künftig noch attraktiver, freute sich der liberale Stadtrat über die am 23. November anstehende Verleihung des Kurort-Prädikats.