Am Aschermittwoch ist für die Karnevalisten alles vorbei und die Fastenzeit beginnt. Für die Liberalen an der Fahner Höhe war der traditionelle "Politische Aschermittwoch" in Dachwig in diesem Jahr der Auftakt für den Kommunalwahlkampf. Im Gasthof zur Tanne trafen sie sich, um eine Kandidatenliste für die Gemeinderatswahlen in Döllstädt aufzustellen und sich über aktuelle Themen von der Schulnetzplanung im Landkreis bis zur politischen Lage in der Ukraine auszutauschen.
Gastredner Heinz Untermann warf den Blick schon voraus auf die Landtagswahlen im September, wo die Nordregion des Kreises Gotha zusammen mit Teilen des Landkreises Sömmerda einen gemeinsamen Wahlkreis bildet. Man werde einen Kandidaten aus der Region "Fahner Höhe"für die Direktwahl ins Rennen schicken, kündigte Untermann an. Erste Vorabsprachen dazu habe es bereits gegeben. Kritik übte der FDP-Fraktionssprecher für Landesentwicklung, Bau und Verkehr an der Landesregierung. Diese vernachlässige den ländlichen Raum, in dem rund 90 Prozent der Menschen leben.
Für den Erhalt der dörflichen Infrastruktur setzen sich die Liberalen vor Ort ein. Ortsvorsitzender René Geißdorf verwies auf das Engagement der FDP für den Breitbandausbau. In Döllstädt und Dachwig konnte dank der Initiative der Liberalen schnelles Internet eingerichtet werden. Zusammen mit dem Dachwiger Gemeinderatsmitglied René Regel sammelte der Ortsvorsitzende die erforderlichen Unterstützungsunterschriften für den Ausbau. Als Elternsprecher an der Grundschule hat sich Geißdorf zudem erfolgreich für ein Modellprojekt zur Ausrüstung mit Tablet-PCs eingesetzten. Die Mitglieder des Ortsverbandes kürten ihn zum Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahl in Döllstädt. Auf der Liste stehen zudem Volkmar Dallmann, der aktuell die FDP im Gemeinderat vertritt, sowie Karl-Heinz Neuwirth. Die Dachwiger Liberalen werden ihre Kandidaten noch im März nominieren. Die FDP will in beiden Orten ihre ohnehin schon guten Ergebnisse der letzten Wahlen steigern. Der Kreisvorsitzende Torsten Köhler-Hohlfeld gratulierte zur Nominierung und versprach die Unterstützung durch den Kreisverband.
Er verwies auf eine erfolgreiche Kreistagsarbeit in den vergangenen vier Jahren. Bei den Themen Haushalt/Kreisumlage, Bekämpfung des Ärztemangels oder Investitionen in die Schulen, habe man sich als "vertrauensvoller Partner an der Seite der Bürger" erwiesen. Stephan Müller, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft und Kreistagsmitglied der CDU bestätigte das. Er wünsche sich auch mehr Initiativen aus den eigenen Reihen. Großen Sorgen bereiten dem VG-Chef wie auch den Liberalen aus der Region Bestrebungen, die Regelschule in Gräfentonna in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln. Dadurch würde die Region zerrissen und die Grundschulstandorte in Großfahner und Dachwig gefährdet. Bislang gebe es keine solche Gemeinschaftsschule im Landkreis und man werde Widerstand gegen dieses SPD-Projekt leisten, waren sich die Anwesenden einig. Auch im nächsten Jahr wollen sich die Liberalen aus der Region nach einem hoffentlich erfolgreichen Wahljahr wieder zum Aschermittwoch treffen.