Kreistag
Köhler-Hohlfeld: 'Bessere medizinische Versorgung'
Köhler-Hohlfeld: 'Bessere medizinische Versorgung'

"Die Gothaer Liberalen haben ihre Forderung nach Maßnahmen zur Verbesserung bei der Hausarztversorgung erfolgreich in den Kreistag eingebracht", erklärte der FDP-Kreisvorsitzende Torsten Köhler-Hohlfeld im Anschluss an die gestrige Kreistagsitzung in Gotha. Der Kreistag hatte einstimmig den Landrat beauftragt, Gespräche und Verhandlungen mit den Krankenhäusern und Ärzten sowie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung zu führen. Ziel ist es rechtliche Strukturen zu finden, die wirksam dem Hausarztmangel im Landkreis entgegen wirken können.

"Wir sind dankbar, dass der Landrat Konrad Gießmann so schnell unsere Initiative im Rahmen der Fraktionsbildung aufgegriffen und eine Beschlussvorlage zur Kreistagssitzung eingebracht hat." Bereits im vergangenen Jahr hatten die beiden FDP-Abgeordneten im Kreistag das Problem der Hausarztversorgung mit einer Anfrage im Kreistag thematisiert und auf Maßnahmen zur Verbesserung gedrängt. Im Zuge der Verhandlungen über die Bildung einer Fraktionsgemeinschaft von CDU und FDP habe man deshalb konkrete Initiativen vereinbart.

"Das Problem des Ärztemangels belastet alle Bürgerinnen und Bürger unserer Landkreises", so Köhler-Hohlfeld. Schwerfällige Terminvergaben, unzumutbare Wartezeiten bis hin zu dem Hinweis "Es können derzeit keine neuen Patienten angenommen werden", seien hinlänglich bekannt. "Das Thema ist viel zu ernst um nur darauf zu warten, bis die Landes- und Bundespolitik endlich zielführende Projekte auf den Weg bringt, hier ist Eigeninitiative des Landkreises gefragt um nachhaltig dem Problem des Ärztemangels entgegenzuwirken", so der liberale Kreistagsabgeordnete, der auch Mitglied im Landesfachausschuss Gesundheitspolitik ist. "Die Situation im Landkreis Gotha, in welchem neben den 24 unbesetzten Hausarztstellen eben auch weitere Facharztstellen zum Teil unbesetzt sind, ist bedenklich." Es fehlten insbesondere Anästhesisten, Augenärzte, Nervenärzte sowie Psychotherapeuten. Hinzu komme, dass die 77 derzeit praktizierenden Hausärzte bereits einen Altersdurchschnitt von rund 54 Jahren hätten. Es bestehe also dringender Handlungsbedarf.

Die Liberalen hatten vorgeschlagen, dass Projekt des Vereins Hausarztakademie Hersfeld- Rothenburg e.V., als Beispiel für Gotha aufzugreifen. "Durch die Initiative des dortigen Landrates, ist es gelungen, Kräfte zu bündeln. Der Verein arbeitet in Kooperation von Kliniken, Fachärzten und Hausärzten und kassenärztlicher Vereinigung, sowie Spendern und Sponsoren zusammen", so Köhler-Hohlfeld. Ziel des Vereins sei es, alle Bereiche, also Kliniken, Fach- und Hausärzte enger in die Thematik des Ärztemangels einzubinden. Beispielsweise sollen durch die Bereitstellung von Ausbildungsstellen sowohl in den Kliniken als auch bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinern, wohnortnah und zeitgerecht optimale Voraussetzungen geschaffen werden. Hierdurch könne es gelingen, junge Allgemeinmediziner bereits während der Ausbildung an den Landkreis zu binden.

Köhler-Hohlfeld freute sich über die breite und parteiübergreifende Zustimmung zu der Beschlussvorlage im Kreistag. "Damit haben wir einen Grundstein für eine nachhaltig und dauerhaft bessere medizinische Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gelegt."